Der 52 Wochensparplan - Ein Gegenentwurf.

Geldanlage rustikal - Münzen im Gurkenglas 😅
Hallo an alle da draußen!

Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe ("Mit der 52-Wochen-Challenge 1.378 Euro beiseite legen") fühle ich mich nun genötigt, mich dazu einmal auszulassen. Dazu möchte ich erst kritisieren, was mir an der "Spar-Challenge" nicht passt (thats the fun part!). Danach werde ich aber auch einen Vorschlag geben, was ihr stattdessen tun solltet, wenn ihr 2020 anfangen möchtet, etwas Knete anzusparen (das wird anstrengend zu schreiben).

Die vernichtende Kritik😈

In der 52-Wochen-Challenge soll das Ziel sein, jede Woche einen Betrag zu sparen. Dabei fängt man in Woche 1 mit 1€ an, Woche 2 dann 2€.... ihr seht wo das hin geht. Am Ende hat man dann satte 1378€ angespart! Wow!

Bei genauerem Hinsehen fallen mir jedoch Schwächen auf.

für manche zu viel, für andere zu wenig 🤷

Im ersten Monat würden wir bei 4 Wochen 1+2+3+4€ ansparen, also 10€.
Wer arbeiten geht und das Durchschnittseinkommen von 1890€ netto mit nach Hause nimmt, spart in diesem Monat gerade einmal 0,5% seines Gehaltes an. So eine extrem geringe Sparquote ist nicht gerade effektiv.

Umgekehrt würde man im Dezember 2020 dann 49+50+51+52 = 202€ ansparen.
Hier würden Studenten dann vor einer unlösbaren Aufgabe stehen - wo zur Hölle soll man plötzlich ~50€ pro Woche herbekommen? Einn 400€-Nebenjobber soll auf einmal sein halbes Gehalt weglegen? Unrealistisch.

keinerlei Wertsteigerung 📉

Im Artikel wird das Ansparen entweder in Bar oder über ein gesondertes Konto empfohlen. Beide Varianten bieten keinerlei Chance auf Rendite. Beim Bargeld würde ich mich fragen, ob ich wirklich >1000€ zuhause in einer Spardose rumfliegen haben muss... Auf dem Konto habe ich aktuell Nullzinsen und muss zusätzlich noch die Mühe auf mich nehmen, ein zweites Konto zu eröffnen... Das kostet Zeit und Nerven, die man sicher auch anderweitig investieren könnte. Zum Beispiel in

Die bessere Alternative 🤑

Die Zeiten, in denen man auf einem Sparbuch langsam, aber sicher ein Vermögen aufbauen konnte und dabei noch einen netten Zinssatz mitnahm, sind vorbei. Aber statt sich daran zu stören, sollte man sich lieber anschauen, was es für neue Möglichkeiten gibt. Dabei denke ich an die Kombination von breit gestreuten ETF-Sparplänen mit einem günstigen Broker.

gleichmäßiger Invest📈

 Ihr sucht euch ein realistisches Sparziel und steckt diesen Betrag Monat für Monat in euer ETF-Depot. Bei der 52-Wochen-Challenge wären es 1378€ gewesen - das entspricht 114,83€ pro Monat. Eine ziemlich krumme Nummer, wenn ihr mich fragt. Egal. Anstatt euch nun selbst auszutricksen und mit "Nur" 1€ anzufangen, spart ihr einfach gleichmäßig 114€ jeden Monat. Auch weniger ist kein Problem. Ich würde nicht unter 50€ gehen, da man ansonsten nicht genug einzahlt, um jeden Monat einen Anteil am ETF zu bekommen, da ein Anteil einen Betrag X kostet. Beim iShares sind das aktuell um die 40€.

Geld für euch arbeiten lassen 🔨

114,83€ soll die 52 Wochen-Challenge euch pro Monat kosten. Schmeißen wir dieselbe Zahl nun Monat für Monat auf ein ETF-Depot und erreichen im Schnitt eine Verzinsung von 6% p.a., kommen wir am Ende des Jahres auf 1.423,37. Die 6% kann ich natürlich niemanden versprechen. Jedoch ist es Fakt, das der MSCI World in einem beliebigen 15-Jahres-Abschnitt im Schnitt immer mindestens 7,7% pro Jahr zugelegt hat. 

Alles automatisierbar 🤖

Extra ein Konto zum Sparen aufmachen? Meeeeeh...
Stattdessen: In 15 Minuten beim Broker TradeRepublic anmelden - die stellen euch ein Verrechnungskonto zur Verfügung. Dort landen die Gewinne eures ETFs und von dem Geld dort kauft ihr neue Anteile oder lasst es euch bei Gelegenheit zurücküberweisen. Das ganze ist kein "virtuelles Konto" wie z.B. bei Paypal. Es ist ein richtiges deutsches Konto mit IBAN und auf euren Namen laufend, bei der Solarisbank.  Es kann also niemals passieren das TradeRepublic mit eurem Geld über alle Berge ist, das Geld liegt auf einer deutschen Bank die deutschem Bankenrecht unterliegt.


Aber das ist alles voll kompliziert wo fang ich nur an? 😭

Ja ist es! Es gibt wirklich verdammt viel, was man über ETFs wissen kann, von Aktien gar nicht erst zu reden. Aber, wer etwas Geld dafür übrig hat, dem rate ich zu Learning by doing! Meiner Meinung nach ist ein vorsichtig besparter MSCI World Sparplan ein toller Einstieg. Ihr solltet einen Betrag wählen, bei dem ihr keine Panikattacken kriegt, wenn der Wert sich mal halbiert! Dafür könnt ihr dann Teil des Marktes sein und mit innerer Gelassenheit beobachten, wie auf jede Absturz immer auch eine Erholung folgt und eure Ersparnisse dann mehr wert sind als zuvor.

In einem kommenden Blogpost gibt es nochmal das exakte "How-To" und ein paar mehr Hintergründe. Seid gespannt!

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